Stadtkreis Görlitz

1873     1945     NSDAP

1873

7. 6. 18731
Bildung des Stadtkreises Görlitz aus der Stadtgemeinde Görlitz, bisher Kreis Görlitz.
Es gelten

• die Kreisordnung für das Herzogtum Schlesien, die Grafschaft Glatz und das preußische Markgraftum Lausitz vom 2. 6. 1827,
• die Städte-Ordnung für die sechs östlichen Provinzen der Preußischen Monarchie vom 30. 5. 1853.

1. 1. 1874
Einführung der Kreisordnung für die Provinzen Preußen, Brandenburg, Pommern, Posen, Schlesien und Sachsen vom 13. 12. 1872.

1. 4. 1881
Einführung der Kreisordnung für die Provinzen Ost- und Westpreußen, Brandenburg, Pommern, Schlesien und Sachsen vom 19. 3. 1881.

1. 1. 1908
Der Stadtkreis Görlitz2 in der preußischen Provinz Schlesien, Regierungsbezirk Liegnitz, umfaßt die Stadtgemeinde Görlitz (1 Gemeinde).

14. 5. 1909
Eingliederung der Landgemeinde Moys (teilweise) und des Gutsbezirks Nieder Moys (teilweise) aus dem Amtsbezirk Thielitz, Landkreis Görlitz, in die Stadtgemeinde und den Stadtkreis Görlitz.

22. 10. 1909
Eingliederung des Gutsbezirks Nieder Moys (teilweise)3 aus dem Amtsbezirk Thielitz, Landkreis Görlitz, in die Stadtgemeinde und den Stadtkreis Görlitz.

10. 2. 1910
Eingliederung der Landgemeinde Kieslingswalde-Rachenau (teilweise)4 aus dem Landkreis Görlitz in den Kreis Lauban.

30. 8. 1910
Eingliederung der Landgemeinde Kieslingswalde-Rachenau (teilweise)5 aus dem Landkreis Görlitz in den Kreis Lauban.

24. 2. 1911
Eingliederung der Landgemeinde Klein Biesnitz (teilweise)6 aus dem Amtsbezirk Kunnerwitz, Landkreis Görlitz, in die Stadtgemeinde und den Stadtkreis Görlitz.

26. 5. 1911
Eingliederung

• der Stadtgemeinde und des Stadtkreises Görlitz (teilweise)7 in den Gutsbezirk Ober und Nieder Leschwitz im Amtsbezirk Leschwitz, Landkreis Görlitz,
• des Gutsbezirks Ober und Nieder Leschwitz (teilweise)8 aus dem Amtsbezirk Leschwitz, Landkreis Görlitz, in die Stadtgemeinde und den Stadtkreis Görlitz.

7. 10. 1918
Eingliederung

• der Stadtgemeinde und des Stadtkreises Görlitz (teilweise)9 in den Gutsbezirk Nieder Moys im Amtsbezirk Moys, Landkreis Görlitz,
• der Stadtgemeinde und des Stadtkreises Görlitz (teilweise)10 in den Gutsbezirk Ober Moys im Amtsbezirk Moys, Landkreis Görlitz,
• der Landgemeinde Posottendorf-Leschwitz (teilweise)11 aus dem Amtsbezirk Leschwitz, Landkreis Görlitz, in die Stadtgemeinde und den Stadtkreis Görlitz,
• ,des Gutsbezirks Nieder Moys (teilweise)12 aus dem Amtsbezirk Moys, Landkreis Görlitz, in die Stadtgemeinde und den Stadtkreis Görlitz.

20. 3. 1919
Umbenennung13 des Königreichs Preußen in Republik Preußen.

8. 11. 1919
Bildung der Provinz Oberschlesien aus der Provinz Schlesien (teilweise)14;
Umbenennung der Provinz Schlesien in Niederschlesien15.

8. 11. 1919
Auflösung der Provinz Schlesien;
Bildung der Provinz Niederschlesien aus den Regierungsbezirken Breslau und Liegnitz.

16. 3. 1920
Eingliederung des Gutsbezirks Nieder Moys (teilweise)16 aus dem Amtsbezirk Moys, Landkreis Görlitz, in die Stadtgemeinde und den Stadtkreis Görlitz.

2. 7. 1920
Eingliederung der Landgemeinde Klein Biesnitz (teilweise)17 aus dem Amtsbezirk Kunnerwitz, Landkreis Görlitz, in die Stadtgemeinde und den Stadtkreis Görlitz.

31. 12. 1920
Umbenennung der Republik Preußen in Freistaat Preußen18.

1. 10. 1925
Eingliederung der Landgemeinde Rauschwalde aus dem Landkreis Görlitz in die Stadtgemeinde und den Stadtkreis Görlitz.

17. 10. 1928
/ Eingliederung der Gutsbezirke Hennersdorf (teilweise) und Leopoldshain (teilweise) aus dem Landkreis Görlitz in die Stadt und den Stadtkreis Görlitz.

1. 7. 1929
Eingliederung der Landgemeinde Moys aus dem Landkreis Görlitz, Amtsbezirk Thielitz, in die Stadtgemeinde und den Stadtkreis Görlitz.

1. 2. 1933
Der Stadtkreis Görlitz19 in der preußischen Provinz Niederschlesien, Regierungsbezirk Liegnitz, umfaßt die Stadt Görlitz (1 Gemeinde).

1. 1. 1934
Einführung des preußischen Gemeindeverfassungsgesetzes vom 15. 12. 1933;
Umbenennung der Stadtgemeinde Görlitz in Stadt Görlitz.

30. 1. 1934
Umbenennung20 des Freistaates Preußen in Land Preußen.

1. 4. 1935
Einführung der Deutschen Gemeindeordnung vom 30. 1. 1935;
Bestätigung des Stadtkeises Görlitz

1. 4. 1938
Zusammenschluß der Provinzen Niederschlesien und Oberschlesien zur Provinz Schlesien.

28. 12. 1939
Erlaß der Anordnung über die Verwaltungsführung21 in den Landkreisen.

18. 1. 1941
Auflösung der Provinz Schlesien;
Bildung der Provinz Niederschlesien aus den Regierungsbezirken Breslau und Liegnitz.

1945

1. 1. 1945
Der Stadtkreis Görlitz22 in der preußischen Provinz Niederschlesien, Regierungsbezirk Liegnitz, umfaßt die Stadt Görlitz (1 Gemeinde).

7. 5. 1945
Besetzung der Stadt Görlitz drch die Rote Armee.

Das Gebiet des ehemaligen Stadtkreises Görlitz gehört heute
• zur Bundesrepublik Deutschland und
• zur Republik Polen.

Erster Bürgermeister/Oberbürgermeister (Stadtkreis Görlitz):
-	25.	9.	1871:	Oberbürgermeister Friedrich Gobbin aus Brandenburg a./Havel für 12 Jahre23,
-	1.	10.	1880:	Zweiter Bürgermeister und Syndikus Clemens Reichert in Görlitz (vertretungsweise),
-	20.	6.	1881:	Zweiter Bürgermeister und Syndikus Clemens Reichert in Görlitz für 12 Jahre24,
-	20.	6.	1893:	Oberbürgermeister Clemens Reichert in Görlitz für weitere 12 Jahre25,
-	1.	10.	1894:	Zweiter Bürgermeister Paul Büchtemann aus Charlottenburg für 12 Jahre25,
-	.	8	1906:	besoldeter Beigeordneter (zweiter Bürgermeister) Georg Snay in Görlitz für 12 Jahre26,
-	.	5.	1918:	Oberbürgermeister Georg Snay in Görlitz für weitere 12 Jahre,
-	1.	10.	1927:	Zweiter Bürgermeister Dr. iur. Georg Wiesner in Görlitz für 12 Jahre27,
-	9.	10.	1931:	Kämmerer Wilhelm Duhmer aus Stettin für 12 Jahre28,
-	9.	4.	1934:	Oberpostinspektor Konrad Jenzen aus Berlin für 12 Jahre29,
-	17.	2.	1938:	Oberbürgermeister Dr. iur. Georg Damrau aus Iserlohn für 12 Jahre30,
-	7.	4.	1940:	Leiter der Filmabteilung Ernst Leichtenstern vom Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda in Berlin (kommissarisch)31,
-	.	1.	1944:	Stadtschulrat Dr. iur. Hans Meinshausen aus Berlin (kommissarisch)32.

NSDAP

Ortsgruppenleiter der NSDAP (1. Ortsgruppe Altstadt):
-	.	.	?:	Hermann Fränkel, Grüner Graben 2533,
-	.	.	1941:	Martin Zinke, Schwrzestr. 4 (kommissarisch).
Ortsgruppenleiter der NSDAP (2. Ortsgruppe Blockhaus):
-	.	.	1941:	Artur Feuchte, Promenade 13.
Ortsgruppenleiter der NSDAP (3. Ortsgruppe Christoph-Lüders-Platz):
-	.	.	?:	?,
-	.	.	1941:	Paul Ende, Spremberger Str. 10 (kommissarisch).
Ortsgruppenleiter der NSDAP (4. OrtsgruppeDanziger Freiheit):
-	.	.	?:	Alfred Lehmann in Landeskronstr. 3540,
-	.	.	1941:	Willi Herbst, Rauschwalder Str. 65 (kommissarisch).
Ortsgruppenleiter der NSDAP (5. Ortsgruppe Dresdener Platz):
-	.	.	1941:	Max Schwertner, Saarlandstr. 6.
Ortsgruppenleiter der NSDAP (6. Ortsgruppe Ernst Moritz Arndt):
-	.	.	1941:	Kurt Just, Bliesnitzer Str. 24.
Ortsgruppenleiter der NSDAP (7. Ortsgruppe Friedrichsplatz):
-	.	.	1941:	Bruno Wolf, Courbièrestr. 16.
Ortsgruppenleiter der NSDAP (8. Ortsgruppe General Litzmann):
-	.	.	19??:	Martin Bläske, Woyrschstr. 4.
Ortsgruppenleiter der NSDAP (9. Ortsgruppe Goetheplatz):
-	.	.	19??:	Paul Brendel, Wielandstr. 5 (kommissarisch).
Ortsgruppenleiter der NSDAP (10. Ortsgruppe Gustv Hübler):
-	.	.	19??:	Adolf Ehbrecke, Fröbelstr. 6.
Ortsgruppenleiter der NSDAP (11. Ortsgruppe Heinz Humbsch):
-	.	.	?:	Sagasser, Cotbsser Str. 71,a name="fnverweis35">35,
-	.	.	1941:	Heinrich Heller, Goethestr. 2 (kommissarisch).
Ortsgruppenleiter der NSDAP (12. Ortsgruppe Hindenburgplatz):
-	.	.	?:	Fritz Kappel, Lessingstr. 13/1636,
-	.	.	1944:	Richard Schlz, Elisabethstr. 34 (kommissarisch).
Ortsgruppenleiter der NSDAP (13. Ortsgruppe Hirschwinkel):
-	.	.	?:	Walter Kloß, Klosterplatz 1237,
-	.	.	1941:	Georg Pietsch, Prager Str. 32 (kommissarisch).
Ortsgruppenleiter der NSDAP (14. Ortsgruppe Horst-Wessel-Platz):
-	.	.	1941:	Richard Steinert, Horst-Wessel-Platz 7.
Ortsgruppenleiter der NSDAP (15. Ortsgruppe Leipziger Platz):
-	.	.	?:	Walter Czapalla Krölstr. 3338a>,
-	.	.	1941:	Alfons Exner, An der weißen Mauer 24.
Ortsgruppenleiter der NSDAP (16. Ortsgruppe Lilienthal):
-	.	.	?:	Alfred Zwiener, Zeppelinstr. 1039,
-	.	.	1941:	Erich Reimann, Heilige-Grab-Str. 75 (kommissarisch).
Ortsgruppenleiter der NSDAP (17. Ortsgruppe Moys):
-	.	.	?:	Karl Seiler, Seidenberger Str. 58140,
-	.	.	1941:	Hermann Paeselt, Gablonzer Str. 5 (kommissarisch).
Ortsgruppenleiter der NSDAP (18. Ortsgruppe Obermarkt):
-	.	.	1941:	Julius Wiedemann, Rosenstr. 1.
Ortsgruppenleiter der NSDAP (19. Ortsgruppe Rabenberg):
-	.	.	1941:	Fritz Anders, Talstr. 12c.
Ortsgruppenleiter der NSDAP (20. Ortsgruppe Rauschwalde):
-	.	.	1941:	Erich Baum in Reichenbacher Str. 124.
Ortsgruppenleiter der NSDAP (21. Ortsgruppe Reicherplatz):
-	.	.	?:	?,
-	.	.	1941:	Adolf Ehrecke in Fröbelstr. 6 (kommissarisch).
Ortsgruppenleiter der NSDAP (22. Ortsgruppe Sechsstädteplatz):
-	.	.	?:	?,
-	.	.	1941:	Pal Brendel in Wielandstr. 5 (kommissarisch).
Ortsgruppenleiter der NSDAP (23. Ortsgruppe Stadthalle):
-	.	.	?:	Werner Lipa, Blmenstr. 3441,
-	.	.	1941:	Hans Geisler, Blumenstr. 14 (kommissarisch).
Ortsgruppenleiter der NSDAP (24. Ortsgruppe Untermarkt):
-	.	.	1941:	Erich Pinkert in Langenstr. 28./td>
Ortsgruppenleiter der NSDAP (25. Ortsgruppe Wilhelmsplatz):
-	.	.	1941:	Emil Wiebach, Gartenstr. 5.

Fußnoten:
1	Allerhöchste Kabinetts-Ordre vom gleichen Tage, durch die Regierung in Liegnitz am 16. 9. 1874 im Amtsblatt Liegnitz vom 27. 9. 1873 veröffentlicht.
2	1905: 83.766 Einwohner.
3	Wegeparzelle, 0,1352 ha.
4	10,7338 ha.
5	0,2770 ha.
6	23,1928 ha.
7	3,8653 ha.
8	11,9230 ha.
9	0,4725 ha.
10	0,0296 ha.
11	1,7191 ha.
12	0,1302 ha.
13	Entsprechend dem Gesetz zur vorläufigen Ordnung der Staatsgewalt in Preußen vom gleichen Tage.
14	Regierungsbezirk Oppeln.
15	Mit den Regierungsbezirken Breslau und Liegnitz.
16	1. 10. 1880 zur Wiederherstellung seiner Gesundheit beurlaubt; 3. 2. 1881 gestorben.
17	0,0156 ha.
18	Entsprechend der Verfassung des Freistaats Preußen vom 30. 11. 1920.
19	1925: 91.702 Einwohner.
20	Entsprechend dem Gesetz über den Neuaufbau des Reichs vom 30. 1 1934.
21	Danach obliegen in der Kreisstufe - die Menschenführung dem Kreisleiter der NSDAP, - die Verwaltung dem Landrat beziehungsweise dem Oberbürgermeister. Jede gegenseitige Einmischung ist zu unterlassen. Alle Stellen sollen aber eng und verständnisvoll zusammenarbeiten.
22	1944: 91.554 Einwohner.
23	1. 10. 1880 zur Wiederherstellung seiner Gesundheit beurlaubt; 3. 2. 1881 gestorben.
24	Ab 13. 9. 1882: Oberbürgermeister; 29.11. 1893 gestorben.
25	Ab 6. 2. 1895: Oberbürgermeister.
26	5. 1907 Titel Oberbürgermeister verliehen.
27	19. 3. 1931 gestorben.
28	Bis 1. 1934; 6. 1934 in den Ruhestand versetzt; 11. 1934 promoviert.
29	31. 1. 1938 entlassen.
30	15. 4. 1940 zur Waffen-SS.
31	3. 1. 1944 als Staatskommissar nach Breslau.
32	Bis 1945.
33	Seit ? im Wehrdienst.
34	Seit ? im Wehrdienst.
35	Seit ? im Wehrdienst.
36	Seit ? im Wehrdienst.
37	Seit ? im Wehrdienst.
38	Seit ? im Wehrdienst.
39	Seit ? im Wehrdienst.
40	Seit ? im Wehrdienst.
41	Seit ? im Wehrdienst.

Copyright für
Territoriale Veränderungen in Deutschland und deutsch verwalteten Gebieten 1874 – 1945:
Rolf Jehke, Herdecke.
Zuletzt geändert am 16. 8. 2025.