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Einleitung

Am 10. 1. 1920 trat der Versailler Friedensvertrag in Kraft.
Zu diesem Zeitpunkt wurde das Memelgebiet vom Deutschen Reich, dem Land Preußen und der Provinz Ostpreußen losgelöst. Bis zur Bildung eigener handlungsfähiger Organe wurde die vollziehende Gewalt vorläufig vom Gouverneur des Memelgebiets, dem französischen General Odry weitergeführt, und zwar im Namen der Alliierten und Assoziierten Mächte.

Die neuen Grenzen zerschnitten die bisher gültigen Kreisgrenzen, so daß sich am 10. 1. 1920 das Memelgebiet zunächst aus folgenden Teilen zusammensetzte:

Während der geteilte Stadtkreis Tilsit zunächst noch einheitlich von Preußen aus verwaltet wurde, legte der Reichs- und Staatskommissar für das Memelgebiet, Regierungspräsident a. D. Graf von Lambsdorff in Gumbinnen, durch Anordnung vom 27. 1. 19201 den Rest des Kreises Niederung dem Kreis Heydekrug zu und bildete aus den Resten des Landkreises Tilsit und des Kreises Ragnit den neuen Kreis Pogegen2. Die Verwaltung für diesen Kreis wurde vorläufig ebenfalls noch von Tilsit aus geführt.

Durch Verordnung vom 8. 3. 19203 wurde aus dem Restteil des Stadtkreises Tilsit die neue Landgemeinde Übermemel gebildet und dem Kreis Pogegen zugeteilt. Anschließend verlegte der Landrat des Kreises Pogegen seinen Sitz von Tilsit nach Pogegen.

Bei dieser Einteilung verblieb es im wesentlichen bis zur Rückgliederung in das Deutsche Reich am 22. 3. 19394.

Die Grenzen der memelländischen Kreise blieben zunächst unverändert. Intern wurde allerdings zum 1. 5. 1939 die Anzahl der Gemeinden und Gutsbezirke durch Zusammenlegungen wesentlich verringert und damit das nachgeholt, was Ende der Zwanziger Jahre im übrigen östlichen Preußen bereits stattgefunden hatte.

Durch Verordnung vom 24. 8. 19395 wurden zum 1. 10. 1939 auch die Kreisgrenzen geändert. Danach trat die Gemeinde Übermemel wieder zum Stadtkreis Tilsit zurück und wurde diesem eingegliedert. Der Landkreis pogegen wurde zum größten Teil mit dem Landkreis Tilsit-Ragnit vereint. Ein kleinerer Teil trat zum Landkreis Heydekrug, der auch noch vom Landkreis Elchniederung die Gemeinden Elchwinkel und Skirwiet erhielt.

Die endgültige Eindeutschung der Ortsnamen wurde während des Krieges noch vorbereitet, aber nicht mehr durchgeführt. Als einzige Umbenennung nach dem 1. 5. 1939 ist noch die Gemeinde Heydeberg: Kugelhof (9. 7. 1942) anzuführen.



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Territoriale Veränderungen in Deutschland und deutsch verwalteten Gebieten 1874 - 1945:
Rolf Jehke, Herdecke.
Zuletzt geändert am 15. 10. 2004.