Landkreis Alzey

1. 1. 1871
Der Kreis Alzey im Großherzogtum Hessen, Provinz Rheinhessen, tritt zum Deutschen Reich.
Sitz der Verwaltung ist die Stadt Alzey.
Es gelten

• das Edikt, die Organisation der dem Ministerium des Innern untergeordneten Regierungsbehörden betreffend vom 12. 5. 1852,
• die Gemeindeordnung für das Großherzogthum Hessen von 30. 6. 1821.

16. 6. 1874
Veröffentlichung der Gesetze,

• die innere Verwaltung und Vertretung der Kreise und Provinzen betreffend, vom 12. 6. 18741,
• betreffend die Städte-Ordnung für das Großherzogthum Hessen vom 13. 6. 18742,
• betreffend die Landgemeinde-Ordnung für das Großherzogtum Hessen vom 15. 6. 18743.

1. 1. 1908
Der Kreis Alzey im Großherzogtum Hessen, Provinz Rheinhessen, umfaßt 49 Gemeinden.
Sitz der Verwaltung ist die Landgemeinde Alzey, Stadt.

1. 4. 1912
Einführung

• der Städteordnung vom 8. 7. 1911,
• der Landgemeindeordnung vom 8. 7. 1911.

20. 2. 1919
Vorläufige Umbenennung4 des Großherzogtums Hessen in Freistaat Hessen.

12. 12. 1919
Umbenennung5 des Freistaates Hessen in Volksstaat Hessen.

1. 10. 1931
Einführung der Hessischen Gemeindeordnung vom 10. 7. 1931;
Umbenennung der Stadtgemeinden in Städte.

30. 1. 1934
Umbenennung8 des Volkstaats Hessen in Land Hessen.

1. 4. 1935
Einführung der Deutschen Gemeindeordnung vom 30. 1. 1935;
Umbenennung der Landgemeinden in Gemeinden.

1. 4. 1937
Aufhebung der Provinz Rheinhessen.

1. 11. 1938
Eingliederung der Gemeinden

• Armsheim, Bechtolsheim, Biebelnheim, Ensheim, Gabsheim, Gau-Bickelheim, Gau-Weinheim, Nieder-Saulheim, Ober-Saulheim, Partenheim, Rommersheim, Schimsheim, Schornsheim, Spiesheim, Sulzheim, Udenheim, Vendersheim, Wallertheim, Wolfsheim und Wörrstadt aus dem Kreis Oppenheim in den Kreis Alzey,
• Badenheim, Biebelsheim, Bosenheim, Hackenheim, Ippesheim, Pfaffen-Schwabenheim, Planig, Pleitersheim, Sankt-Johann, Sprendlingen, Volxheim, Welgesheim und Zotzenheim aus dem Kreis Alzey in den Kreis Bingen,
• Blödesheim, Eppelsheim, Hangen-Weisheim und Ober-Flörsheim aus dem Kreis Worms in den Kreis Alzey.

1. 1. 1939
Umbenennung des Kreises Alzey in Landkreis Alzey.

1. 4. 1939
Eingliederung der Gemeinden Gau-Bickelheim (teilweise)7 und Gau-Weinheim (teilweise)8 aus dem Landkreis Alzey in den Landkreis Bingen.

1. 1. 1945
Der Landkreis Alzey9 im Land Hessen umfaßt 60 Gemeinden.
Sitz der Verwaltung ist die Stadt Alzey.

Das Gebiet des ehemaligen Landkreises Alzey gehört heute zur Bundesrepublik Deutschland.

Kreisrat/Kreisdirektor10/Landrat11 (Kreis/Landkreis12 Alzey):
-	.	.	1861:	Karl Wolff aus ? (kommissarisch),
-	.	.	1861:	Karl Wolff in Alzey (endgültig)13,
-	16.	10.	1893:	Ministerialsekretär, Legationsrat Dr. Georg Freiherr von Wedekind vom Staatsministerium in Darmstadt14,
-	1.	10.	1897:	Kreisamtmann, Regierungsrat Friedrich von Hombergk zu Vach vom Kreisamt Worms15,
-	15.	10.	1900:	Regierungsrat Karl Süffert aus Friedberg16,
-	1.	10.	1905:	juristischer Hilfsarbeiter, Regierungsrat Hermann Freiherr Schenck zu Schweinsberg vom Ministerium der Finanzen in Darmstadt17,
-	1.	10.	1913:	Kreisrat Friedrich von Bechtold aus Lauterbach18,
-	1.	10.	1924:	Regierungsrat Karl Draudt vom Kreisamt Oppenheim19,
-	16.	12.	1932:	Vorstand des Polizeiamts, Polizeidirektor Konrad Wolf aus Gießen20,
-	1.	10.	1937:	Regierungsrat Wilhelm Köhler aus Heppenheim (kommissarisch),
-	4.	7.	1938:	Regierungsrat Wilhelm Köhler in Alzey (endgültig),
-	.	9.	1939:	Landrat Alfred Klostermann aus Groß-Gerau versetzt nach Alzey21,
-	.	.	1944:	Regierungsdirektor Paul Stieh aus ? (vertretungsweise)22.
Vorstand (Polizeiamt Alzey23):
-	1.	10.	1921:	? aus ?24.

Fußnoten:
1	Einführung der Selbstverwaltung durch Kreistage und Provinzialtage.
2	Sie gilt zunächst nur in den Städten über 10.000 Einwohnern, nämlich in Darmstadt, Gießen, Mainz, Offenbach und Worms und tritt in Kraft mit der Einsetzung des Bürgermeisters (Genehmigung der Wahl oder kommissarische Bestallung).
3	Sie gilt in allen Gemeinden, in denen nicht die Städte-Ordnung gilt und tritt in Kraft mit der Einsetzung des Bürgermeisters (Genehmigung der Wahl oder kommissarische Bestallung).
4	Entsprechend dem Gesetz über die vorläufige Verfassung für den Freistaat (Republik) Hessen vom 20. 2. 1919.
5	Entsprechend der Hessischen Verfassung vom 12. 12 1919.
6	Entsprechend dem Gesetz über den Neuaufbau des Reichs vom 30. 1 1934.
7	20,9200 ha.
8	28,7469 ha.
9	1939: 53.192 Einwohner.
10	Ab 13. 3. 1917.
11	Ab 1. 1. 1939.
12	Ab 1. 1. 1939.
13	17. 6. 1893 Charakter als Geheimer Regierungsrat verliehen; 16. 10. 1893 auf sein Nachsuchen in den Ruhestand versetzt.
14	1. 10. 1897 als Mitglied und Rat bei der Oberrechnungskammer nach Darmstadt.
15	15. 10. 1900 als Kreisrat nach Offenburg.
16	1944: 53.192 Einwohner.
17	22. 2. 1913 Erlaubnis zur Annahme und zum Tragen der verliehenen preußischen Roten Kreuzmedaille III. Klasse erteilt; 1. 10. 1913 als Kreisrat nach Friedberg.
18	15. 9. 1923 als Kreisdirektor nach Offenbach.
19	16. 12. 1932 auf sein Nachsuchen in den Ruhestand versetzt.
20	1. 10. 1937 als Kreisdirektor versetzt nach Darmstadt.
21	Bis 1945; 1939 bis 1940 mit der kommissarischen Verwaltung des Landratsamtes in Schrimm beauftragt.
22	Bis 1945.
23	Es umfaßt die Stadt Alzey.
24	Bis 1. 4. 1937.

Copyright für
Territoriale Veränderungen in Deutschland und deutsch verwalteten Gebieten 1874 – 1945:
Rolf Jehke, Herdecke.
Zuletzt geändert am 26. 7. 2013.